Udo&Ida - die Entstehungsgeschichte

Hallo, ich bin Paul. Genauer Paul Udo, Erfinder von Udo&Ida. Ich erzähle euch, wie ich auf die Idee kam, ein Essiggetränk zu kreieren.

Alles begann mit dem Nachbarn, der kein Obst mochte. Wir schreiben das Jahr 2019 n. Chr., kurz vor dem Ausbruch eines weltweiten Phänomens namens Corona. Nein, nicht das Bier.

Dieser Nachbar hatte einen großen altenApfelbaum, Sorte “Berner Rose”. Die Äpfel, alle zwei Jahre ca. eine Tonne, verwesten am Boden, bis sie zusammengeschoben und am Kompost entsorgt wurden.In mir regte sich Unmut über diese - wie ich es empfand- Verschwendung. Also einigte ich mich mit ihm darauf, seine Äpfel aufzuklauben und mit ihnen zumachen, was ich wolle. Eine Idee nahm Gestalt an: Most. Aus “Berner Rose” - derKenner rümpft die Nase. Nach den ersten Versuchen stimme ich ihm uneingeschränkt zu, es war zum Wegschütten. Soviel zum Thema Verschwendung.

Dann bemerkte ich, dass der Most umso besser wurde, je strenger ich die Äpfel selektierte, nur die reifen auflas, die faulen aussortierte, öfter zur Mosterei fuhr. Schließlich gelang mir ein Most, der sogar mir schmeckte. Nur was tun mit 300 l Most? Ein alter Freund aus Übersaxen, einem kleinen Walserdorf, erkannte mein Problem. Er hatte eine alteEssigmutter, deren Tochter er an mich verkaufte. Der erste Schritt zur eigenenEssigproduktion war getan. Ich wurde Zeuge der Essigwerdung.

Und - oh Wunder - er schmeckte köstlich.

Dann kam die Krankheit. Die böse Schulter, die höllisch schmerzte. Guter Rat war teuer, ich fand ihn aus dem Munde einesPhysiotherapeuten aus St. Anton, wie die meisten seiner Zunft ein fröhlicherHolländer, der nüchtern meinte:

“Du saufst zu viel.”

Er hätte noch viel schlimmere Sachen sagen können, ich hätte sie alle ertragen, nur um meine Schmerzen loszuwerden. Also legte ich eine mustergültige Diät hin, die tatsächlich zur Folge hatte, dass sich die Entzündung in meiner Schulter langsam zurückzog.

Die Sache hatte auch noch einen anderenEffekt: ich musste mir Gedanken machen, was man denn so trinkt, wenn man nicht trinkt. Wasser? Toll, besonders in unserer Gegend, irgendwann fad. Kaffee? Teil der Diät. Limo? Igitt.

 

Dann kam die Idee. Essig. Mit Wasser. Und Sprudel. Mein Essig. Der beste der Welt. Und - es hat mir geschmeckt. Als ichgeheilt war, recherchierte ich zum Thema meiner Rettung. Und konnte nicht glauben, was ich da las. Gesund, gesünder, Apfelessig. Antibakteriell, entzündungshemmend (Schulter!), blutzuckersenkend, probiotisch (günstig für dieDarmflora, danke, Google), ein Wundermittel. Aber nur, wenn er naturtrüb und absolut bio ist, an Essigmutter’s Busen gezogen und allererster Güte ist. Aha..

 

Eine Idee war geboren: ich würde ein Getränk kreieren, das so süffig wie Kellerbier, so anregend wie Veltliner und so gesund wie meine Oma ist. Kein Zucker, kein Alkohol, keine Chemie. Nur gut, nur gesund. Das erste reine Essiggetränk erblickte das Licht der Welt. Aber halt, nicht so schnell, da war noch was..

Ich hatte begriffen, dass ich mit meiner bescheidenen Essigproduktion nicht weit kommen würde. Also bekam ich von einemFreund den Tipp, mich an den Mann zu wenden, den ich dringend brauche: Thomas Engstler, Leiter der Landwirtschaft vom Sunnahof Göfis. Und Herr über dasEssigreich dieses integrativen Musterbetriebs: Apfelessig und Kräuteransätze inBioqualität. Womit wir beim Thema sind: mir dürstete nach Variationen diesesGöttergetränks. In gleicher Qualität und sensorisch mindestens so spannend wie reinerApfelessig. Und voilà: das Jahr der Experimente war eingeläutet. Wir probierten dies und das, mischten jenes mit jenem, fügte etwas hinzu, um es kurz später wieder wegzulassen, und kamen endlich zum Schluss: Udo und Ida sind die Favoriten. Mann und Frau, rein und schön. Und höllisch gut!

“Zeit zu feiern, a star is born.”

Und jetzt Abfüllen. Auf zu Bertram Nachbaur nach Fraxern, einem weiteren Walserdorf (Übersaxen und Göfis hatten wir schon) wo sich die höchste Lohnabfüllanlage Mitteleuropas befindet. Uns gelingt die perfekte Mischung aus Essigessenz mit Kräuteransatz, Fraxner Wasser und einemHauch Kohlensäure. Und Grander für die Gläubigen unter uns.

 

Jedenfalls wird uns bewusst, dass unserProdukt mangels transkontinentaler Transportwege, aufwendigerLebensmitteltechnik und petrochemischer Hilfsmittel den ökologischenFussabdruck einer Kellerassel hat: faktisch keinen.

 

Damit kommen wir zur Gestaltung der Flaschen:farblich unterschiedliche Deckel helfen dabei, die Flaschen von oben zu unterscheiden. Das Etikett entspringt einer Idee von Grafiker Felix Schneider, Fesch Grafik wie seine Bude feschgrafik.at, einem netten Kerl aus Klaus, weitere 11 km entfernt. Nach etlichen Gesprächen, bei denen nicht nur Essiggetränke konsumiert wurden, überraschte er mich mit dem Konterfei von Ida. Ich musstehell auflachen - nie war die Rede von einem Gesicht, schon gar nicht von einem,dessen Augen sich kokett hinter vorgehaltenen Händen verbergen. Aber dieseÜberraschung entspricht genau jener, die sich beim ersten Schluck von Idaeinstellt. Ergo: Volltreffer! Jetzt fehlte nur noch das männliche Pendant -Udo. Gesagt, getan, zwei Tage später war auch er geboren.

 

Hier sind sie also:
Udo, der Spitzbube, würzig-herb und pfeffrig,
und
Ida, die Kokette, minzig-frisch und lemonig.

P.S.: der fünfte Mann im Boot: Johannes Köbaus dem Bregenzer Wald. Er ist derjenige, der mich daran erinnert, dass diebeste Idee genau so viel wert ist wie ihre Umsetzung. Und dafür zuständig, dass die Welt von Udo&Ida erfährt. Was - so versichert er mir - ein Leichtes sei. Weil die Welt auf sie gewartet habe.

Welt, das Warten hat ein Ende:
Udo&Ida, Essiggetränke seit 2025 - muss man mögen.